Wimbledon 2010: Das längste Tennismatch der Geschichte

Falls Sie die aktuellsten Meldungen aus Wimbledon noch nicht gehört haben, dann erfahren Sie sie hier: Auf dem Court No. 18 wurde gestern das längste Tennismatch der Geschichte ausgetragen.

Falls Sie die aktuellsten Meldungen aus Wimbledon noch nicht gehört haben, dann erfahren Sie sie hier: Auf dem Court No. 18 wurde gestern das längste Tennismatch der Geschichte ausgetragen.

Das Herreneinzel zwischen dem US-amerikanischen Tennisprofi John Isner, der mit seinen 2,06 Metern momentan wohl der größte Tennisspieler der Welt sein dürfte, und dem weniger bekannten Franzosen Nicolas Mahut begann als ganz normales Tennismatch. Nach vier Sätzen, von welchen beide Spieler jeweils zwei für sich entscheiden konnten, musste das Spiel mangels Tageslicht abgebrochen werden. Gestern um 14:00 Uhr Ortszeit in London starteten Isner und Mahut schließlich in den entscheidenden fünften Satz. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt schon ahnen können, dass auch über sieben Stunden später noch immer kein Sieger feststehen würde?

Schließlich wurde die Erstrundenpartie nach einem unglaublichen Stand von 6:4 – 3:6 – 6:7(7) – 7:6(3) – 59:59 aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit zum zweiten Male abgebrochen. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt hatte das Spiel sämtliche Tennisrekorde gebrochen. Die Partie wird als längstes Herreneinzel in die Geschichte eingehen – sowohl für ihre Länge als auch für die Anzahl der gespielten Games: Die totale Spielzeit beträgt zum momentanen Zeitpunkt bereits unglaubliche zehn Stunden. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 163 Games gespielt. Der endlose fünfte Satz allein dauerte bisher schweißtreibende sieben Stunden und sechs Minuten.

Im letzten Satz wehrte Mahut beim Stand von 32:33 zwei Matchbälle ab. Zuvor war ihm das schon beim Stand von 9:10 gelungen. Den letzten Matchball vergab Isner beim Stand 59:58.

Der Amerikaner Isner hält inzwischen mit 98 Assen in einem Spiel den Weltrekord – knapp dahinter in der Statistik steht Mahut mit 95 Assen. Auch wenn die beiden mit ihrer Partie sowieso schon sämtliche bestehende Rekorde gebrochen haben, ist das Match noch immer nicht zu Ende. Am Donnerstagnachmittag geht die Zitterpartie weiter…

Und das sagen die Experten:

John McEnroe

“Mal abgesehen vom Finale Roger – Rafa ist das die beste Werbung, die sich der Tennissport nur wünschen kann. Vor einer derartigen Leistung kann man ja nur Respekt haben. Ich bin überrascht, dass die beiden noch aufrecht stehen können.”

Roger Federer

“Wahnsinn, ein wirklich ganz besonderes Match. So was hat es vorher noch nie gegeben. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich geweint oder gelacht habe. Bis zu einem gewissen Grad kann ich nachvollziehen, was die beiden durchmachen – aber wirklich nur bis zu einem gewissen Grad.”

Tim Henman

“Das ist einfach unglaublich, fast lächerlich. Einer muss doch irgendwann gewinnen, oder?”