Müssen Spielautomaten aus Kneipen raus?

Der Kampf gegen die Spielsucht geht weiter. Immer wird ein schuldiger gesucht und da die Spielautomaten meist verantwortlich gemacht werden, fordern die Städte, dass die künftige Bundesregierung den Betrieb von Geldspielautomaten in Kneipen und Gaststätten verbietet.

Derzeit dürfen bis zu drei Automaten aufgestellt werden. Laut Helmut Dedy, dem stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages sollen gleichzeitig in Spielhallen nur noch Unterhaltungsspiele, die keine Gewinnmöglichkeiten bieten.

Er fuhr fort, dass circa eine halbe Million Menschen in Deutschland unter Spielsucht leiden, drei Viertel meinen, dass Geldspielautomaten der Einstieg waren. Des Weiteren sei die Zahl der Spielautomaten nach der Liberalisierung der Spieleverordnung 2006 um ein Drittel gestiegen.

Er wies darauf hin, dass die Branche 18,1 Milliarden Euro jährlich umsetze, während die Spielhallen die Städte verschandeln. Der Städtetagemöchte erneut versuchen Korrekturen vorzunehmen, um die Anzahl der Spielautomaten zu reduzieren.

Die Gemeinden möchten ein Verbot der Spielautomaten in Gaststätten, da das Mindestalter dort nicht eingehalten würde. Daher sollen Spielautomaten nur noch in Casinos erlaubt sein, damit Jugendliche keinerlei Zugang haben.

Genauso problematisch werden die Punktespiele gesehen, in denen Punkte gekauft werden können. Dies würden genutzt, um die vorgeschriebene Höchstspieldauer zu umgehen. Nach dem Städtetag erhöhen diese Punktespiele, das Suchtpotenzial erheblich.

Klar ist natürlich, dass die Kneipen und Gaststätten hier einen Verlust hinnehmen müssten. Wie auch mit dem Rauchverbot, kann dies dazu führen, das die Leute lieber zuhause bleiben und im Internet gibt es schließlich genügend Spielautomaten die ohne diese Auflagen gespielt werden können. Möglicherweise profitieren auch Casinos, wenn Leute das Spiel am echten Spielautomaten vorziehen.

Interessant, dass noch keiner ein Alkoholverbot in Kneipen und Gaststätten durchsetzen möchte, schließlich gibt es mehr Alkoholkranke als Spielsüchtige und sowie zahlreiche Todesfälle, die mit Alkohol in Verbindung stehen. Kann man wegen wenigen Betroffenen, etwas für die Allgemeinheit verbieten?