Casino Betrüger tricksen beim Roulette

In den Duisburger Casinos des Betreibers Westspiel sollen Casinobesucher und Croupiers gemeinsame Sache gemacht haben, um ihrem Glück auf die Sprünge zu helfen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

In den Duisburger Casinos des Betreibers Westspiel sollen Casinobesucher und Croupiers gemeinsame Sache gemacht haben, um ihrem Glück auf die Sprünge zu helfen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Spieler und Croupiers, die unter einer Decke stecken, um die Spielbank um Unsummen an unrechtmäßigen Gewinnen zu erleichtern – klingt nach schlechtem Hollywood-Streifen, ist aber leider traurige Realität in immer mehr deutschen Casinos.

Bestechung und Manipulation sind angeblich an der Tagesordnung. Vor allem beim Roulette wird gut und gerne nach Strich und Faden betrogen. Doch wie ist das möglich? Inzwischen gibt es doch schließlich in jeder Spielhalle Kontrolleure, die den Croupiers bei ihrer Arbeit auf die Finger schauen. Zudem sind die meisten Casinos komplett videoüberwacht. Trotzdem finden Gauner immer wieder Schlupflöcher in diesem scheinbar wasserdichten System.

Vor allem zu den Zeiten, wenn Hochbetrieb am Roulettetableau herrscht, kann auch das beste Überwachungssystem schon mal den Überblick verlieren. Und genau diesen Zeitpunkt nutzen Betrüger, um im Nachhinein ihre Einsätze zu tätigen, obwohl die Kugel schon längst gefallen ist. Listige Gauner setzen nämlich erst dann, wenn die verlorenen Einsätze der Runde bereits vom Spieltisch abgeräumt werden, ungeduldige Spieler allerdings schon wieder für die neue Runde setzen. Wenn sich der Betrüger geschickt anstellt, seine Mitspieler zu sehr mit dem eigenen Spiel beschäftigt sind und der Croupier beide Auge zudrückt und – selbstverständlich – an der Beute beteiligt wird, kann es schon mal sein, dass ein Spieler im Eifer des Gefechts mit dieser Masche durchkommt.

Erschwerend hinzu kommt, dass sich in jüngster Vergangenheit immer mehr Croupiers als äußerst empfänglich für die Bestechungsversuche der Spieler entpuppt haben. Dies liegt in erster Linie an den sich verschlechternden Arbeitsbedingungen der Casinoangestellten. Niedrigere Löhne und befristete Verträge sind keine Seltenheit. Da sich auch das Casino-Publikum verändert hat und nicht mehr ausschließlich bessergestellte Bevölkerungsschichten ins Casino kommen, fallen Trinkgelder nicht mehr so hoch aus wie früher. Da lohnen sich kleine Betrügereien durchaus, um das mickrige Croupiers-Gehalt aufzubessern.